Fußbodenheizung Trockenbau - ideal für ein Gehöft... |
Die Janßen-Fußbodenheizung im Trockenaufbau kommt bei dem hier vorgestellten Bauvorhaben auf mehreren hundert Quadratmetern Bodenfläche unterhalb eines Massivholzdielenbodens zum Einsatz. |
Unweit von Hamburg erfüllt sich eine Bauherrengemeinschaft aktuell den Traum von einem Mehrgenerationenhaus im Rahmen eines historischen Gehöfts. In drei separaten Wohneinheiten werden die Eltern sowie deren erwachsene Kinder samt ihrer Familien Ende 2020 ein neues, idyllisches Zuhause finden.
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Wir sind froh, mit der Janßen-Fußbodenheizung einen kleinen Teil zur Gestaltung dieses fantastischen Anwesens beitragen zu können. Gibt es etwas Schöneres als hunderte Meter entfernt vom nächsten Nachbarn auf einem weitläufigen Grundstück samt Fluß, Nutzgärten, Kletterbäumen, eigenem Spielplatz und mit Cousin bzw. Cousine in der Nähe der Großeltern aufwachsen zu dürfen?!? Wir denken: alles richtig gemacht! |
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Nun aber zur Technik: Im Wesentlichen wurde die Bodenkonstruktion so gestaltet, wie Sie es auf der rechten Abbildung sehen. Einzige Anforderung an die Bodenkonstruktion war von unserer Seite ein Hohlraum von 30 mm Höhe über die gesamte Gefachbreite zur Aufnahme der Heizebene - direkt unterhalb des Holzdielenbodens. |
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Der Bodenaufbau sieht im Bereich der Heizebene detailliert wie folgt aus: |
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Im Regelfall verwenden die Bodenbauer für die Bodenkonstruktion ein sog. "Konstruktionsvollholz" (KVH). Architekten und Bauherren schätzen bei der Janßen-Fußbodenheizung, neben den physikalischen Vorzügen, besonders auch die planerischer Freiheit in Bezug auf die konkrete Ausgestaltung der Bodenkonstruktion. |
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Weder schreiben wir unseren Kunden ein bestimmtes Rastermaß bzgl. der Balkenabstände vor noch veräußern wir die Wärmedämmung gleich mit. Wir sind der Auffassung, dass gerade im Bereich der Wärmedämmung jeder Kunde völlig frei entscheiden sollte, ob er bespielsweise Wärmedämmplatten, -wollen, -schüttungen o.Ä. verbauen möchte. Komplettsysteme bieten wir deshalb seit den 80ern nicht mehr an. |
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An dieser Stelle noch ein Wort zum Heizrohrmaterial. Bei knapp 97 % der von uns ausgerüsteten Bauvorhaben kommt ein Kupferrohr zum Einsatz. Es handelt sich um ein Cu-Rohr, 18 x 1 mm, halbhart, Stangenmaterial gemäß DIN EN 1057. Die restlichen 3 % verteilen sich übrigens auf Bauvorhaben mit sog. "Mehrschichtverbundrohren" oder C-Stahlrohren.
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Persönlich lehnen wir den Einsatz von Kunststoffheizrohren aus Gründen der geminderten Wärmeleitfähigkeit sowie der Systemsicherheit ab und empfehlen den Einsatz von Kupferrohren. Es ist aus unserer Sicht zu kurz gedacht, wenn man sich nur aus Anschaffungskostengründen oder wegen einer vermeintlich verkürzten Montagezeit für ein Kunststoffrohr entscheidet. |
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Die Bogenbereiche der Heizschlangen werden entweder mit einem Biegegerät erstellt oder man verwendet alternativ zwei 90°-Bogenformstücke. Hierüber trifft im Regelfall der Heizungsbauer die Entscheidung. Wir empfehlen das Endlosbiegen. Im Regelfall führt das zu weniger Rohrverschnitt und erspart den Erwerb der Bogenformstücke. Ebenso entscheidet der Heizungsbauer darüber, ob gelötet oder verpresst wird. Fachgerecht ausgeführt sind beide Verbindungsmethoden sicher. |
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Vorliegend wurden die Kupferrohre in den meisten Bereichen durch Löten miteinander verbunden. Nebenbei erwähnt: |
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Teilweise wurden die Kupferrohre aber auch mittels Verpressen miteinander verbunden. Es gibt unterschiedliche Verpressungssysteme mit unterschiedlicher Produktqualität. Viele unserer Netzwerkpartner haben - wie uns berichtet wurde - sehr gute Erfahrungen mit dem System der Firma "Viega" gemacht. |
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Um die Heizrohre von einem Gefach ins nächste führen zu können oder für die Führung der Vor- und Rücklaufleitungen, werden die Lagerhölzer mit entsprechenden Einschnitten versehen. Diese sind im Regefall ca. 30 mm breit und tief. Wenn es mal - wie hier - 40 mm sein sollten, so ist auch dies völlig unbedenklich. |
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Die Einschnitte für die Bogenbereiche der Heizschlangen sind in jedem Fall so breit zu gestalten, dass die Längenausdehnung des Heizrohres während des Heizbetrieb nicht behindert wird und es nicht zu Spannungen im Rohrsystem kommen kann. |
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Zwar dehnt sich ein Kupferrohr - im Gegensatz zu z.B. Kunststoffrohren - nur sehr gering aus, (Wärmeausdehnungskoeffizient von Kupfer = 0,0170 mm / m . K), gleichwohl ist in Abhängigkeit von der jeweiligen Rohrlänge eine gewisse Längenausdehnung zu erwarten. Ein Kupferrohr dehnt sich demgegenüber bei den im Heizbetrieb auftretenden Maximaltemperaturen nur ca. 1 mm pro Meter aus, so dass regelmäßig 10 mm Platz zwischen Heizrohr und Lagerholz ausreichend ist. |
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Gleichgültig, ob die Kupferheizrohre letztlich durch Verpressen oder Löten miteinander verbunden worden sind - entscheidend ist, dass die Heizrohre anschließend gerade und mittig zwischen den Lagerhölzern liegen. (vergrößerte Darstellung) |
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Damit erübrigt sich auch die Frage, ob man statt Kupferrohr-Stangenmaterial alternativ auch Rollenmaterial einsetzen könnte. Es muss Stangenmaterial sein, da nur so die Seitenabstände zwischen den Flügelenden der Aluminium-Wärmeverteiler und den Lagerhölzern gehalten werden können. (vergrößerte Darstellung) |
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Auf keinen Fall sollte ein Aluminium-Wärmeverteiler nach dem Aufstecken auf das Heizrohr über das Lagerholz hinausragen - oder schlimmer noch: später festgeschraubt oder zwischen Lagerholz und Dielenboden eingeklemmt werden. Wir wünschen eine konstruktive Trennung zwischen Bodenkonstruktion und Heizebene. |
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Bevor die Aluminium-Wärmeverteiler aufgebracht werden, ist die Dichtigkeit des gesamten Rohrsystems mittels Druckprobe zu überprüfen. Selbstverständlich ist auch im Rahmen einer Zirkulationsprobe zu überprüfen, ob in den einzelnen Heizkreisen eine ungehinderte Zirkulation des Heizwassers gewährleistet ist. |
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Nun kann mit dem Aufstecken der die Aluminium-Wärmeverteiler begonnen werden. Es ist zu empfehlen, dies unmittelbar vor der Montage des Dielenbodens zu machen. Anderenfalls müsste man nach der Montage der gesamten Heizfläche im Rahmen der Dielenmontage auf den Lagerhölzer balancieren oder Verlegebretter verwenden, um nicht in die Heizfläche treten zu müssen. |
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Exkurs: Ach, wir zeigen es Ihnen mal kurz: Bei sehr großformatigen Dielen bietet es sich an, Verlegebretter zu benutzen, um die Heizebene im Rahmen der Dielenmontage nicht durch ein versehentliches Hineintreten zu beschädigen. |
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Die Aluminium-Wärmeverteiler werden einfach von oben auf das Heizrohr aufgesteckt und umfassen dieses anschließend auf ca. 2/3 des Rohrumfangs, um eine ideale Wärmeleitung zu gewährleisten. |
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Die Wärmeverteiler sind - im Gegensatz zu vergleichbaren Produkten einiger Mitwettbewerber - nicht aus verzinktem Blech, sondern aus 99,5-prozentigem Reinaluminium, 0,7 mm stark.
Zu hochwertig und robust als dass man sie einfach an den Lagerhölzern festtackern könnte... (vergrößerte Darstellung) |
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Kommen wir nun zum Oberboden. Mit der Janßen-Fußbodenheizung können Sie jeden Holzboden – gleichgültig welcher Holzart, Holzbodenstärke, Holzbodenlänge oder Holzbodenbreite – erfolgreich und schadenssicher beheizen. (vergrößerte Darstellung) |
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Vorliegend entschieden sich die Bauherren für eine 28 mm starke Massivholzdielen aus europäischer Produktion. Gelegentlich wird im Markt von sog. „fußbodenheizungsgeeigneten“ Holzdielen gesprochen. Dieser Begriff ist jedoch ein wenig irreführend, da letztlich jeder Holzboden mit einer Fußbodenheizung beheizt werden kann. (vergrößerte Darstellung) |
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Gemeint ist mit dieser Begrifflichkeit im Regelfall lediglich, dass bestimmte Holzarten aufgrund ihrer Rohdichte einen geringeren Wärmedurchlasswiderstand aufweisen und deswegen heiztechnisch betrachtet ein wenig vorteilhafter sind oder dass bestimmte Holzarten zu einer geringeren Fugenbildung neigen als andere. Von praktischer Relevanz in einem nennenswerten Maße ist beides - bezogen auf unsere Systeme - jedoch nicht. (vergrößerte Darstellung) |
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Man unterliegt aus unserer Sicht einem Irrglauben, wenn man meint, durch die Wahl einer bestimmten Holzart Heizenergie (-kosten) in einem relevaten Maße einsparen zu können. Man sollte sich darüber hinaus die Frage stellen, ob man die Wahl des Oberbodens, welcher in einem besonderen Maße den Gesamtcharakter des Raumes prägen wird, tatsächlich von dessen Wärmedurchlasswiderstand abhängig machen möchte. (vergrößerte Darstellung) |
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Wie zuvor erwähnt, handelt es sich vorliegend um drei separate Wohneinheiten. Die Bauherrschaften wählten teilweise unterschiedliche Holzbodenoberflächenbehandlungen, um verschiedene Farbeffekte zu erzielen. (vergrößerte Darstellung) |
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Weiterführende Informationen zur Holzbodenmontage finden Sie unter diesem Link. Weitere Fotos von diesem außergerwöhnlichen Bauvorhaben folgen nach Abschluss der Arbeiten. Falls Sie noch Fragen haben, zögern Sie bitte nicht uns anzurufen.
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